Unsere Vereinsgeschichte


Es war im Jahre 1964 als Heinz Rasch aus dem Rheinland, wo er 5 Jahre gelebt hatte, zurück in sein Heimatdorf Kausche kam und die Idee, einen Karnevalsverein ins Leben zu rufen, mitbrachte. Sie schlummerte fortan in seinem Kopf. In den folgenden 5 Jahren lernte er, durch einige Gaststättenbesuche, die heutigen Spezies des Vereins kennen. Und so kam es, dass an einem Abend, genau diese “Spezies” am Stammtisch saßen und “tagten”. Alles noch junge Männer, energiegeladen und den Kopf voller Ideen, die nur darauf warteten raus gelassen zu werden. Da schoss es aus dem Heinz Rasch wie aus einer Pistole: “Wir müssten hier mal richtig was losmachen. Wir müssten einen Karnevalsverein gründen!” Er setzte damit eine Lawine in Bewegung, die bis heute nicht zum Stehen gekommen ist. Im Februar 1969 stieg die erste Ausgabe der “3 tollen Tage” in Kausche. Damals noch ohne Kosakenblusen, jeder zog an, was er gerade hatte.
Ein Jahr später war jeder Kosak, dank der fleißigen Arbeit von Adelheit Henschel und Christa Hudewenz, mit einer Bluse eingekleidet. Die Kauscher Kosaken hatten ihr Federkleid abgeworfen und haben zu einer Einheit gefunden, die bis heute Bestand hat.
In den ersten Jahren hatte das Programm natürlich nicht das Niveau, was es heute hat. Aber was spielte das für eine Rolle; ganz Kausche war auf den Beinen, man war zusammen und man hatte Spaß dabei. Früher wurde in Kausche sonntags gezampert, was aber bald auf Sonnabend verlegt wurde, weil es einige Kosaken nicht geschafft haben, nach der ersten Veranstaltung am Sonnabend, Sonntagfrüh zum Zampern anzutreten oder abends nicht nach Hause gefunden haben! Auch Pferde waren in Kausche in den ersten Jahren immer mit dabei. Zu Glanzzeiten waren es 12 Kosaken die zu Pferde als Reitergarde den Zamperzug anführten. Eingefleischte Kosaken ließen sich zum Karneval sogar einen Bart stehen.
Eine schöne Tradition war in unserem Verein das alljährliche Sommerlager am Göhrigker See. An einem Wochenende im Jahr campierte dort der ganze Verein mit Kind und Kegel. Ich bin mir sicher, das man über dieses Ereignis ein Buch schreiben könnte. Leider war ich damals noch nicht mit dabei.
Im Jahre 1972 zogen die Kauscher Kosaken, angeführt von einem Tamborchor, dem Kauscher General, der Reiterparade und einer Kapelle, durch die Stadt Drebkau. Die Bürger von Drebkau waren begeistert. Der ganze Rathausplatz war voller Menschen und sicher kann sich der ein oder andere noch daran erinnern. Abends führten wir eine Veranstaltung im Volkshaus durch, Kauscher und Drebkauer feierten zusammen. Es war für alle ein schönes Erlebnis. Ein paar Jahre später gründete Drebkau selbst einen Karnevalsverein.
Büttenreden wurden in Kausche von jeh her frei gehalten. Wo anders mussten sie „zu Ost-Zeiten“ zur Begutachtung eingereicht werden.
Seit 1985 gibt es die Kauscher Tanz-Mädels, kurz KTM. Im ersten Jahr ihres Bestehens hat eine Neupetershainer Sportlehrerin ihnen die Schritte gezeigt. Schon im 2. Jahr wurde die Choreographie selbst entworfen und Schritt für Schritt einstudiert, so ist es auch heute noch. Auch hier wurde das Gesamtbild von Jahr zu Jahr immer besser und ist heute nahezu perfekt.
Von 1969 bis 1974 übernahm Heinz Rasch selbst die Leitung des Vereins. Von 1974 bis heute (im Jahr 1999) heißt unser „Oberbefehlshaber“ Herbert Ziegenhorn alias „Fuselowitsch“. Das Ganze wird bei uns nicht so streng und ernst genommen. Wir haben kein Prinzenpaar, keinen Elferrat, keine Funken. Bei uns ist jeder ein „Kosak“, einer mehr aktiv, der andere weniger. Höhen und Tiefen gibt es wohl überall, aber der schmerzlichste Tag, den wir je erlebt und den wohl keiner von uns vergessen wird, ward er 19. Februar 1996, als um 24.00 Uhr die gesamte Kosakengarde zum allerletzten Mal in unseren geliebten Fuchsbau, der zu diesem Zeitpunkt 47 Jahre auf dem Buckel hatte, eingezogen ist.


Letzte Bütt in Kausche:

Die Kauscher Mauer liegt in Trümmern,
die Schule lehrt schon lang nichts mehr,
der Kneiper tut auch leise wimmern
die alten Bretter woll’n nicht mehr.
Ein letztes Mal, wie bitten sehr
sollst du uns überdachen,
dann brauchen wir dich nicht mehr
und können Brennholz machen.
Oh verzeih‘, es war nicht so gemeint
wir wissen wie du leidest,
und dass du heimlich hast geweint,
weil du bald von uns scheidest.
Viele wunderschöne Stunden
haben wir hier bei dir verbracht,
wir haben dein Parkett geschunden
und du hast feste mitgemacht.
Es kann eine Baracke nichts sagen
oder uns gar versteh’n,
wir würden an allen 3 Tagen
danke sagen, leb wohl, wir müssen geh’n.
Doch ist es sicher nicht in deinem Sinne,
dass wir hier jammern oder klagen.
D’rum Karneval beginne,
du wirst es schon mit Würde tragen."

So hieß es in meiner Abschiedsbüttenrede am 19.02.96 als wir den letzten Karneval in Kausche gefeiert haben. Ein jeder, der am Programm beteiligt war, hatte wohl während es im Gange war, einen Kloß im Hals. Immer den Gedanken im Hinterkopf, „es ist das letzte Mal“! Und als wir alle zum Finale dastanden und das Lied „Muss i denn…“ eingespielt wurde, hielten wir uns auch noch ganz tapfer. Aber als dann alle Leute im Saal aufgestanden sind und überall Lichter und Wunderkerzen angezündet wurden, konnte sich keiner von uns mehr zurückhalten und niemand schämte sich seiner Tränen. An diesem Abend haben wir dennoch getobt und gefeiert als wäre es das letzte Mal überhaupt. Jeder hoffte der Abend würde dadurch nie zu Ende gehen, was natürlich eine verdammte Lüge war. Um 24.00Uhr wurden wir auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, dann hieß es „Zapfenstreich“. Wir haben alle geheult und die Leute im Saal mit uns.

Elke Herenz
"Zeitungsartikel vom 8. Januar 1999 über die Geschichte und Entstehung des KVK . Aufgeschrieben aus Anlass des 30. Geburtstages des Karnevals Verein Kausche."

                                                                             Fantasie und Einfallsreichtum forderte auch unsere alljährliche Motto-Findung:
1991 ....... "Mexico"
1992 ....... "Wilder Westen"
1993 ....... "Auf hoher See"
1994 ....... "Liebesgrüße aus der Lederhose"
1995 ....... "In Kausche ist der Teufel los"
1996 ....... "Kausche bleibt Kausche"     (das war der letzte Karneval im alten Kausche)
1997 ....... "Kausche Neu, bleibt sich treu"
1998 ....... "Cleo, Liebe und Antike"
1999 ....... "Auf nach Mallorca"
2000 ....... "Zurück in die Steinzeit"
2001 ....... "Hexen, Zwerge, Räuberlein, ziehen heut' in Kausche ein"
2002 ....... "Urlaub auf dem Bauernhof, das find' jeder Bauer doof"
2003 ....... "Hippies wollt ihr ewig leben, kommt mit uns mal einen heben"
2004 ....... "Kausche ade, wir stechen in See"
2005 ....... "Heut' gehts rund - wir marschieren zum Bund"
2006 ....... "Ein Kessel Buntes"
2007 ....... "Tempelzauber, Wüstentrip, orientalische Nächte sind der Hit"
2008 ....... "Heiße Nächte auf Hawai"
2009 ....... "40 Jahre KVK- Kosakenkarneval"
2010 ....... "Wir laden ein in's Tipi der Indianer"
2011 ....... "Im Dschungel sind die Affen los"
2012 ....... "Wir ziehen heut' vom Leder, denn sportlich sein kann jeder"
2013 ....... "Apres Ski Party"
2014 ....... "Mit dem Schiff um die Welt, wir halten an, wo's und gefällt"
2015 ....... "Ramba Zamba mit brasilianischer Samba"
2016 ....... "Bühne frei beim KVK, als Theater-, Film- oder Musicalstar"
2017 ....... "Ob im Wasser oder an der Strandbar - Neptunfest beim KVK"